A Very English Scandal

​Teatime mit Mord: Basierend auf der wahnwitzig wahren Geschichte um Jeremy Thorpes Verwicklung in ein Mordkomplott zieht Hugh Grant in dieser Mini-Serie alle Register. 

​Wir befinden uns in England, die 60er neigen sich rasch ihrem Ende entgegen und Homosexualität wurde soeben entkriminalisiert. Mittendrin im Geschehen steht Jeremy Thorpe (Hugh Grant), seines Zeichens Kopf der Liberalen Partei und noch vor geraumer Zeit selbst Beschuldigter, sich der homosexuellen Sünde strafbar gemacht zu haben. Doch selbst jetzt, da seine Neigung eigentlich keinerlei Probleme im öffentlichen Raum mehr verursachen dürfte, will er sein Geheimnis um jeden Preis schützen.

Einzig sein Ex-Lover Norman Scott (Ben Whishaw), der sich seit der Legalisierung überaus freigeistig herumtreibt und mit seiner Art hausieren geht, könnte ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Kurzerhand entschließt sich Thorpe, dass es nur einen Ausweg aus dieser Situation geben könnte: Scott muss verschwinden...

​​Eine Mini-Serie, die ihren Charakter absolut wörtlich nimmt: Mit „A Very English Scandal" widmet sich Regisseur Stephen Frears („Die Queen") in nur drei Folgen einer sagenhaft wahnwitzigen Mordverschwörung, die in den 60ern ganz England in Atem hielt. Erstmals wurde ein Politiker im Amt vor Gericht gestellt, weil dieser mit kriminellen Machenschaften in Verbindung stand. Die brillante BBC-Produktion setzt dem Schwein nun seinen Hut auf, durchgehend auf trockenen Humor und somit die eher humoristische Seite der Biopic-Medaille.

Wenig überraschend: Dreh- und Angelpunkt sind hier die Performances von Hugh Grant als schmierig selbstgefälliger Politiker Thorpe und Ben Whishaw als dessen extrovertierter Ex-Partner Scott. Ob einzeln oder im Team, die beiden rocken ihre absurden Rollen mit vollem Körpereinsatz.

Ich habe mich jetzt die letzten sechs Jahre meines Lebens ausgiebig mit unserer Politik beschäftigt, um einen Fuß in die Tür für meine "Evil Newspapers"-Kampagne zu bekommen. Also war ich lange nah am britischen Politgeschehen und ich kann jetzt ohne jeden Zweifel bestätigen, dass unsere Politiker schlicht und ergreifend verrückt sind.

Hugh Grant via Late Night with Seth Meyers