Aladdin

​Leinwandmagie für Groß und Klein: Herrlich leichtfüßig transportiert die „Aladdin"-Neufassung den Charme des Originals für ein modernes Publikum.

​​​Prinz sein für einen Tag: Straßenjunge Aladdin (Mena Massoud) schlägt sich locker und frech in den Gassen von Agrabah durch. Immer an seiner Seite (oder vielmehr auf seiner Schulter): Affenkumpel Abu. Immer auf seinen Versen: die hartnäckige aber nicht sonderlich scharfsinnige Palastwache des Sultans (Navid Negahban). Als er eines Tages auf einem seiner täglichen Streifzüge von einer Händlerauslage zur nächsten die wunderschöne Prinzessin Jasmine (Naomi Scott) kennenlernt, die sich ohne das Wissen ihres Vaters aus dem Palast entfernt hat, soll sich Aladdins Leben auf einen Schlag ändern. Überwältigt von der Schönheit und dem Mut der Prinzessin, geht er einen zwielichtigen Deal mit Palastzauberer Jafar (Marwan Kenzari) ein: Er soll eine schnöde Lampe aus der mystischen Löwenkopfhöhle besorgen, die nur Männer reinen Herzens Zutritt gewährt. Als er schließlich doch dem Reichtum der Höhle verfällt und unter Tonnen von Sand begraben wird, bleibt ihm nur noch die Lampe - und die stellt sich bald als Heimat des magischen Flaschengeistes Genie (Will Smith) heraus!

Gemeinsam mit seinem neuen, mächtigen Freund feilt Aladdin an einem Plan, um die schöne Jasmine für sich zu gewinnen. Doch für einen Straßenjungen wird der Besuch im Palast selbst mit magischer Unterstützung nicht einfach. Getarnt als Prinz erschleicht sich Aladdin deshalb einen Weg in die prunkvollen Palasthallen - und sieht sich schon bald den hinterhältigen Plänen Jafars ausgesetzt...

„Cinderella", „Der König der Löwen" und „Dumbo": Disney macht auf seinem Streifzug durch die eigenen Zeichentrickgefilde selbst vor dem größten Klassiker nicht halt. Der Erfolg gibt ihnen recht: Auch „Aladdin" von Regisseur Guy Ritchie („Sherlock Holmes") avancierte vom Fleck weg zum gefeierten Publikumshit, was man angesichts der tollen Umsetzung nur zu gut verstehen kann. Die Neuauflage macht eben unglaublich viel Spaß! Vor allem auch daher, da ein Will Smith gar nicht erst versucht, die absolut einmalige Performance des legendären Robin Williams zu überbieten oder in irgendeiner Form zu kopieren. Stattdessen spielt er sein ganz eigenes Charisma voll aus, was seine Version des Flaschengeistes Genie zur mit Abstand besten Figur in dieser Live-Action-Adaption macht. Ansonsten ist vieles einfach gleich geblieben und mehr oder weniger direkt aus dem Zeichentrickklassiker übernommen worden. Die Geschichte hat maximal ein, zwei neue Kniffe dazubekommen, doch die Idee bleibt dieselbe: Aladdin muss um jeden Preis die Gunst von Prinzessin Jasmine gewinnen!

Einziger Kritikpunkt auf hohem Niveau für Fans von Regiemeister Guy Ritchie: So wirklich zu erkennen ist seine absolut einmalige Handschrift diesmal nicht. Das ist dann wohl aber einfach der Sache an sich geschuldet, dem für Ritchies Verhältnisse ungewohnt familienfreundlichen Genre und eben Disney selbst. Letztlich kann das als Fan des Briten in diesem Fall gut und gerne verschmerzen.

Vorher hätte mir wahrscheinlich kaum jemand geglaubt, dass ich mich auf diesem Gebiet ziemlich gut auskenne - immerhin habe ich fünf Kinder, wobei das älteste gerade mal 18 ist. Das heißt im Klartext, dass ich seit gut 19 Jahren bis über beide Ohren in Disney-Produktionen versinke.

Guy Ritchie via Collider