American Horror Story - Apocalypse

Ein Crossover zwischen der ersten und dritten Staffel soll endlich für mehr Kohärenz im brillant bizarren Universum von „American Horror Story" sorgen.

Als „American Horror Story" 2011 mit einer überragenden Premierenstaffel an den Start ging, war das öffentliche Interesse schlagartig gigantisch: Bisher war es niemandem in Hollywood gelungen, das beliebte Horror-Genre auch mal in Serie zu bringen und damit im Mainstream-Bereich derart Erfolg zu haben. Schnell war klar: Dieses recht spezielle Projekt würde maßgeblich dazu beitragen, dass sich die gesamte Serienlandschaft schlagartig verändert. Allein die Idee, das Serienprojekt als Anthologie zunächst noch ohne übergreifenden Zusammenhang zwischen den einzelnen Staffeln aufzuziehen und doch im Cast auf die immer gleichen Darsteller zu setzen, erschien schon absolut genial. Trotzdem wurden hier und da immer wieder auch Stimmen laut, die sich doch etwas mehr Zusammenhang wünschten.

Nun hat das Warten endlich ein Ende: In Staffel 8 treffen erstmals Charaktere aus unterschiedlichen Staffeln aufeinander. „Apocalypse" stellt dabei ein Crossover aus zwei frühen Staffel dar, wobei die Wahl aus Sicht der logischen, zeitlichen Abfolge auf „Murder House" (Staffel 1) und „Coven" (Staffel 3) fiel. Da sich die Darstellerlisten beider Staffeln natürlich überschneiden, treten AHS-Veteranen wie Sarah Paulson („Glass") und Evan Peters (Quicksilver im neuen „X-Men"-Universum) gleich mehrfach in Aktion. Storytechnisch setzt die aktuelle Season, wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, ganz am Ende an.

Weil sich die Menschheit infolge eines atomaren Weltkriegs selbst zerstört hat, ist das Leben an der Erdoberfläche zumindest zeitweise kaum mehr möglich. Die Überlebenden des nuklearen Winters, als Elite der Menschheit bezeichnet, wurden in speziellen Schutzbunkern verschanzt. Geschaffen von einer mysteriösen Organisation, sollen diese Outposts dem Wiederaufbau der weltlichen Zivilisation dienen. Doch nicht jedem Outpost-Bewohner liegt etwas daran, die alten Strukturen der Vergangenheit zurückzubekommen, die der Krieg vernichtet hat - besonders dem Antichristen höchstselbst, der sich klammheimlich in Outpost 3 eingeschlichen hat...

Wie schon bei allen Vorgängerstaffeln, lässt sich auch „Apocalypse" wieder gänzlich ohne Vorwissen genießen - theoretisch. Im Kern ist das Crossover aus „Murder House" und „Coven", anders als jede der sieben Staffeln zuvor, nämlich doch irgendwo als eine Art Fortsetzung gedacht: Wenn wiederkehrende Figuren und Charaktere der Mörderhaus- oder Hexenzirkelgeschichte die Bildfläche betreten, sollte man als Zuschauer im besten Fall schon ungefähr wissen, um wen es sich dabei handelt - ansonsten geht der spezielle Wow-Effekt natürlich verloren. Gerade Fans von Easter Eggs und versteckten Details werden in Staffel 8 des beliebten „American Horror Story"-Universums wieder voll auf ihre Kosten kommen - selten gab es so viel zu entdecken und im Hintergrund zu entschlüsseln wie hier.