​Verwobenes Biopic um einen der gefürchtetsten Verbrecher in der jüngeren Geschichte der USA.

Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile

​Er ist attraktiv, unglaublich smart und weiß, sich selbst in der modernen Welt zu verkaufen. Ist er deshalb auch ein Serienmörder? Bis 1978 hält eine brutale Mordserie, die mehr als 30 junge Frauenleben fordert, die ganze Welt in Atem. Der Täter: angeblich ein gewisser Ted Bundy (Zac Efron). Doch besonders die alleinerziehende Liz (Lily Collins), deren heimelige Glückseligkeit mit ihrem Partner Ted nicht hätte besser für sie sein können, kann es einfach nicht glauben, als 1975 plötzlich Beamte vor ihrer Tür stehen und Ted in Gewahrsam nehmen. Kennt sie ihren Mann wirklich so gut, wie sie dachte? Oder liegt hier nur ein gewaltiges Missverständnis vor?

Mit „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile" betritt Filmemacher Joe Berlinger (Oscarnominierung in der Kategorie „Beste Dokumentation", 2012) erstmals den Arbeitsweg eines Spielfilmregisseurs. Seine ganz eigene Ted Bundy-Doku „Selbstporträt eines Serienmörders" als Grundlage verwendend, widmet sich Berlinger diesmal allerdings der cineastischen Seite dieses grausamen Kriminalfalls, beschäftigt sich neben all der verhandelnden und manipulativen Gerichtsdramatik dabei auch und vor allem der Person hinter dem Serienkiller - und das gelingt ihm mehr als hervorragend.

Zac Efron bringt schon von Haus aus diesen gewissen hinterlistigen Charme mit, für den auch ein Ted Bundy berüchtigt war. Gleichzeitig schafft er es aber auch, der mörderisch rücksichtslosen Natur des Mannes ein beängstigendes Gesicht zu verleihen. Dramatisch wird der Streifen besonders dann, wenn die Beziehung zwischen dem Serienkiller und seiner Freundin Liz beleuchtet wird, welche grandios von Lily Collins auf die Leinwand gezaubert wird.

In zwei den ebenfalls stark besetzten Nebenrollen beeindrucken hier Altmeister John Malkovich als ehrenwerter Richter Edward D. Cowart sowie „The Big Bang Theory"-Star Jim Parsons in ungewohnt schwermütiger Verkörperung des anklagenden Staatsanwalts Larry Simpson. Ted Bundy selbst wird ebenfalls vereinzelt via Original-Archivmaterial abgebildet, um der kriminologischen Seite des Streifens die nötige Härte zu vermitteln.

Heimkinofans, die sich ihre liebsten Filme und Serien gern in das fein dekorierte Regal stellen, haben im Übrigen Grund zur Freude: Eigentlich war der Streifen für den Streaming-Bereich vorgesehen, wurde international auch exklusiv online vertrieben und darf lediglich in ausgewählten Ländern, darunter eben Deutschland, via DVD und Blu-ray genossen werden.