Greta

​​Blindes Vertrauen wird ihr zum Verhängnis: In „Greta" liefern sich Chloë Grace Moretz und Frankostar Isabelle Huppert ein Katz-und-Maus-Spiel der Extraklasse.

​Um der Trauer um ihre früh verstorbene Mutter irgendwie entfliehen zu können, zieht die junge, gutgläubige Frances (Chloë Grace Moretz) nach Manhattan. Als sie eines Abends in ihre Wohnung fahren will, findet sie in der New Yorker U-Bahn eine herrenlose Handtasche, die sie gern ihrer rechtmäßigen Besitzerin zurückgeben möchte. So lernt sie die elegante aber einsame Witwe Greta (Isabelle Huppert) kennen, mit der sich sich schon nach kürzester Zeit anfreunden kann. Doch als sie nach einigen Wochen einen versteckten Geheimschrank voller unterschiedlicher Handtaschen und präparierter Ausweispapiere im Haus der wohlhabenden Dame entdeckt, muss Frances erkennen, dass sie der hinterhältig mörderischen Spinne längst ins Netz gegangen ist...

​Wir hatten die Chance, das Genre ein wenig auf den Kopf zu stellen - den Anthony Hopkins-Charakter hat Isabelle Huppert, die Figur des männlichen Partners eben Maika Monroe bekommen.

Chloë Grace Moretz​ via ScreenRant

Mit dem kammerspielartigen Psychothriller „Greta" bringt Oscar-Preisträger Neil Jordan („The Crying Game") endlich sein nächstes Machwerk mit absolutem Hitpotential in unsere Heimkinos. Schon auf der großen Leinwand konnte der Streifen trotz vergleichsweise kleinerer Reichweite überzeugen, das Zusammenspiel von Huppert und Moretz ist eben ganz, ganz groß. Visionär Jordan setzt hier ganz bewusst auf zwei waschechte Powerfrauen des international aufregenden Schauspiels, die er mit unterschiedlichen Motivationen fies gegeneinander ausspielt. Für die französische Schauspielikone Isabelle Huppert stellt ihr Part in „Greta" die wahrscheinlich größte Filmproduktion im Rahmen ihrer bisherigen Hollywood-Karriere dar. In einer Nebenrolle überzeugt zudem Indie-Queen Maika Monroe („The Guest"), die dem Film wieder mal ihren ganz speziellen Stempel aufdrücken kann.

Dass der Thriller weitestgehend auf männliche Schauspielparts verzichtet und lediglich zwecksmäßig instrumentalisiert, gibt der Geschichte einen zusätzlichen Schub. So werden hier etliche Motive des Genres angeschnitten, nur um dann im Keim erstickt zu werden - absolute Überraschungsgarantie, selbst für Genre-Kenner!