Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich

Weit mehr als nur simpel gestrickte Comedy: Seth Rogen und Charlize Theron mausern sich in „Long Shot" zum waschechten Leinwandtraumpaar!

​​Talentiert ist er ja, das muss man ihm lassen. Doch statt sich für das Gute einzusetzen, tendiert Durchhänger-Schreiberling Fred Flarsky (Seth Rogen) viel lieber zum chaotischen Enthüllungsjournalismus, der ihm Probleme am laufenden Band beschert. Als ihn seine frühere Babysitterin Charlotte Field (Charlize Theron) eines Tages zwecks Jobangebot kontaktiert, kann Fred sein Glück kaum fassen. Immerhin war er als Kind riesig in Charlotte verliebt und wittert nun die einmalige Chance, seine Jugendliebe letztlich doch noch für sich zu gewinnen. Das Problem: Charlotte ist inzwischen als Außenministerin aktiv und plant sogar, sich für das Rennen um die Präsidentschaft zu bemühen - warum also sollte eine so ambitionierte Frau wie sie einen so egozentrischen Nichtsnutz wie ihn daten wollen? Trotzdem gibt Fred der Sache eine Chance, nimmt den Posten des Redenschreibers an und kommt Charlotte so Stück für Stück näher. Ob das aber reicht, um sie um den Finger zu wickeln? Immerhin droht sein impulsives Verhalten und leicht abgerissenes Auftreten gar, Charlottes Wahl zu gefährden... Charlize Theron und Seth Rogen - zwei Namen, die auf den ersten, wahrscheinlich auch auf den zweiten Blick wenig bis gar nicht zusammenpassen. Richtig? Falsch gedacht! Dabei war es so offensichtlich: Gerade das Überraschungsmoment macht sich der neue Streifen von Regisseur Jonathan Levine („Mädelstrip") in feinem Stil zunutze. Letztlich bilden die beiden unwahrscheinlichen Setkollegen, die fern Hollywoods seit Jahren miteinander befreundet sind, eben doch exakt das ideale Team, welches „Long Shot" so dringend gebraucht hat.

Gemeinsam drücken die beiden Stars dieser frechen Underdog-Liebesgeschichten im altbewährten „Pretty Woman"-Strickmuster ihren eigenen Stempel auf und geben der Story samt emotionaler Verbundenheit überraschend viel Tiefgang mit. Dass der Mix aus Herzlichkeit und derbem Humor so gut funktioniert, kommt übrigens gar nicht mal überraschend. Immerhin hatte hier eben Jonathan Levine die Regiezügel in der Hand - und der steht stellvertretend für so überragende Erfolgsproduktionen wie „50/50", „Warm Bodies" oder „Die Highligen drei Könige" - der Typ hat das Spiel einfach verstanden!

Immer wenn du dich aus deiner Komfortzone bewegst, hast du ein klein wenig mit der Angst zu kämpfen. Und Seth ist ein extrem selbstsicherer Autor, Schauspieler und Regisseur. Er tritt immer mit einer solchen Sicherheit auf, dass es schon fast gruselig ist. Gleichzeitig ist er aber auch immer für einen da und ich habe schnell erkannt, dass ich ihm voll und ganz vertrauen kann.

Charlize Theron via Marie Claire