Monsieur Claude 2

Der Franzose unter den Franzosen ist zurück und sorgt wieder mit reichlich Situationskomik und derb gesellschaftskritischen Gags für Lacher am laufenden Band.

​Toleranz und Weltoffenheit: Begriffe, die Claude Verneuil (Christian Clavier) und seine Frau Marie (Chantal Lauby) zwar langsam aber immerhin inzwischen doch in ihren Wortschatz integrieren konnten. Der ideale Zeitpunkt also, endlich mal die Familie der vier Schwiegersöhne im Ausland zu besuchen. Reichlich geschockt vom Kulturclash in der Heimat von David (Ary Abittan), Rachid (Medi Sadoun), Chao (Frédéric Chau) und Charles (Noom Diawara) können es die beiden allerdings kaum mehr erwarten, zurück im guten alten (und sicheren) Frankreich zu sein.

Doch in ihrer Abwesenheit hat sich so einiges getan hinter den Kulissen: Endgültig genervt vom voreingenommenen Verhalten vieler Franzosen, beschließen die vier Schwestern (Frédérique Bel, Julia Piaton, Émilie Caen und Élodie Fontan) gemeinsam mit ihren Männern und Kids, Frankreich zu verlassen und auszuwandern. Ein Graus! Doch Claude und Marie denken nicht mal daran, einfach kampflos aufzugeben. Ein Plan muss her, um die geliebten Töchter in der Heimat zu halten - so schlecht ist es in Frankreich doch gar nicht...

​​Mit „Monsieur Claude und seine Töchter" landete Regisseur Philippe de Chauveron 2014 den französischen Überraschungshit schlechthin. Der Mix aus Herzlichkeit, familiärer Geborgenheit und der herrlich direkten, alles andere als politisch korrekten Art Christian Claviers war schlicht und ergreifend genial. Kein Wunder also, dass trotz abgeschlossener Handlung ein Sequel folgen sollte. Und obwohl die Skepsis vieler Fans vorab gigantisch war, muss man nun neidlos anerkennen: Monsieur Claude macht auch im zweiten Teil wieder unfassbar viel Spaß. Der Humor ist noch radikaler, wird fast sekündlich auf die Lachmuskeln der Zuschauer gefeuert und ist doch exakt so gefühlvoll und emotional vorsichtig wie noch im ersten Teil. Um der ganzen Sache ein wenig neue Würze zu verleihen, sind es diesmal gar die vier Schwiegersöhne, die sich mit herrlich überzeichneter Integrations- und Toleranzkomik in den Vordergrund spielen. Klar, den Humor muss man schon mögen. Immerhin werden hier reihenweise Klischees und Vorurteile bedient, nur um dann samt wenig zimperlicher Sozialkritik durch den Kakao gezogen zu werden. Hat man das aber begriffen, zündet auch „Monsieur Claude 2" wieder ohne Rücksicht auf Verluste!

Die Produzenten haben mich lange fast täglich angerufen, um zu fragen, wann denn endlich der zweite Film kommt. Ich wollte aber nicht nur deshalb eine Fortsetzung drehen, weil sich das nach dem Erfolg des ersten Films anbot. Sondern ich wollte ein Thema finden, das ich mit den Figuren aus "Monsieur Claude" erzählen möchte.

Philippe de Chauveron via FilmClicks