The Hate U Give

​​Zwischen elitärer Privatschule und Armenviertel: Das Leben von Starr Carters (Amandla Stenberg) könnte gegensätzlicher nicht sein. Tagsüber schlüpft sie in die Uniform ihrer vornehmlich weißen Schule, abends hängt sie mit ihren Freunden in ihrem vornehmlich schwarzen Viertel ab. Ein Ungleichgewicht, welches Tag für Tag auf der Schwelle zur Eskalation balanciert.

Als Starr dann beobachten muss, wie ihr bester Freund Khalil (Algee Smith) von einem Polizisten erschossen wird und als weiterer unschuldiger Schwarzer in die Geschichte der korrupten Gesetzeshüter eingeht, zieht sich die Schlinge endgültig zu. Kurzerhand beschließt sie, sich dem sozialen Druck zu stellen und ihre Stimme für die Gerechtigkeit zu erheben. Während ihre Familie hinter ihr steht und sie in ihrem Vorhaben unterstützen will, bekommt sie seitens ihrer Privatschulkontakte überraschend viel Gegenwind...

Bereits der gleichnamige Erfolgsroman von Angie Thomas konnte international hohe Wellen schlagen. Die Aufarbeitung der aktuellen Situation in den USA, die seit Jahren, gar Jahrzehnten dutzende Opfer innerhalb der afroamerikanischen Gemeinde fordert, gilt nach wie vor als Aushängeschild der kritischen Gegenbewegung. Regisseur George Tillman Jr. („Mister & Pete gegen den Rest der Welt") hat sich das Werk hinter „The Hate U Give" nun vorgenommen und der Story, die leider alles andere als fiktive Grundzüge aufweist, ein erschreckend echt wirkendes, ungemein radikales und doch bodenständiges Gesicht verliehen.

Speziell die Art und Weise, wie sich der Film zunächst ausreichend Zeit nimmt, um die positive Unschuld seiner Hauptfigur zu erarbeiten, nur um dann im nächsten Moment mächtig im unteren Magenbereich einzuschlagen, wirkt genial und unfassbar einnehmend.