Verachtung

Nach „Erbarmen", „Schändung" und „Erlösung" kommt „Verachtung", die nächste, vielleicht sogar beste Thriller-Adaption nach Jussi Adler-Olsen.

​​​​​​Ein neuer Tag, ein neuer Tatort: Doch der heutige Fall übertrifft mit Abstand alles, was unsere beiden hartgesottenen Ermittler bisher erlebt haben. Als Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und sein Assistent Assad (Fares Fares) ein verlassenes Apartment betreten, in dem einige Handwerker drei mumifizierte Leichen vorgefunden haben, nehmen die morbiden Ereignisse ihren Lauf. Wer hat die drei Personen ermordet und letztlich so zurückgelassen, sitzend am gedeckten Esstisch, wartend auf den vierten Gast, dessen Platz bis heute frei blieb?

Einige erste Indizien führen die beiden schockierten Ermittler auf eine verlassene Insel. Die dortige Frauenklinik, die vor Jahren geschlossen wurde, diente viele Jahre als Umgebung für Experimente grausamer Brutalität, die ihre Patienten unter brutalster Folter leiden ließen. Dort finden Mørck und Assad neue Hinweise auf die Täter von damals - und die könnten auch für den neuen bizarren Dreifachmord verantwortlich sein. Haben die Mörder noch weitere Aktionen geplant und für wen war überhaupt der letzte freie Platz am Tisch vorgesehen?

​​​Erst war da die Millennium-Trilogie, jetzt machen Mørck und Assad die Runde. Wo schon die drei Stieg Larsson-Romane (und die zugehörigen Filme) „Verblendung", „Verdammnis" und „Vergebung" mit nordischer Kälte und fieser Dramaturgie begeistern konnten, knüpft auch die neue Filmreihe nach Jussi Adler-Olsen an den skandinavischen Erfolg von damals an. Statt in Schweden spielt das Ganze nun in Dänemark, atmosphärisch passen die Filmreihen dennoch unglaublich gut zusammen. Mit dem vierten Kinofilm auf Grundlage der Romane des dänischen Erfolgsautors legt „Verachtung" den bisher stärksten und fiesesten Ausflug in die Gedankenwelt eines Mörders vor.

Zwar kommt der Streifen mit FSK 12-Siegel daher, für Zartbesaitete ist der neue Fall von Carl Mørck und Assad definitiv trotzdem nicht geeignet. Allein das unterkühlte Setting, in dem jeder Zeit etwas passieren könnte und das mit nervenzermürbender Ruhe aufgeladen ist, sorgt auch in „Verachtung" wieder für gut zwei Stunden an hervorragender Thriller-Unterhaltung - perfektes Release zum Fest!