Yesterday

Ein Leben ohne die Brillanz der Beatles - eigentlich kaum vorstellbar. Exakt das durchlebt unser charismatischer Held in Danny Boyles neuer Musikkomödie!

​​Talentiert ist er ja, wirklich erfolgreich dafür nicht. Trotzdem ist Jack (Himesh Patel) irgendwie noch nicht bereit, seine Singer-Songwriter-Träume an den Nagel zu hängen - auch, weil seine Jugendfreundin Ellie (Lily James) nach wie vor und mit ganzer Kraft hinter ihm steht. Wie aus dem Nichts scheint sich das Blatt jedoch eines Tages zu wenden: Als er während eines mysteriösen Stromausfalls von einem Bus angefahren wird, ist am nächsten Tag nichts mehr wie zuvor. Wieder bei Bewusstsein muss Jack nämlich feststellen, dass die Menschheit DIE Beatles vergessen hat! Im Glauben, dass es sich hier nur um einen Fiebertraum handeln könne, beginnt Jack, die brillanten Songs von John, Paul, George und Ringo als seine eigenen auszugeben. Im Handumdrehen wird der zuvor noch gescheiterte Musiker zur gefeierten Internetsensation, selbst ein Ed Sheeran klopft bei ihm an. Doch noch während er seinen plötzlichen Ruhm genießt, wird Jack langsam aber sicher klar, dass Erfolg nicht zwangsläufig auch glücklich macht - vor allem dann nicht, wenn er ihn nicht mit Ellie teilen kann...

Nach alle den Jahren haben sie doch noch zueinander gefunden: Mit „Yesterday" präsentieren Regisseur Danny Boyle („Trainspotting") und Skriptmeister Richard Curtis („Notting Hill") ihr erstes gemeinsames Filmprojekt.

​​DIE Entdeckung des Films schlechtin: Himesh Patel. Der britische Newcomer mimt den charismatischen Underdog, der urplötzlich zum gefeierten Weltstar aufsteigt, unfassbar leichtfüßig und unbeschwert. Man kauft ihm den normalen Typen, der sein kometenhaftes Glück kaum fassen kann, zu jeder Zeit ab - und das liegt definitiv nicht allein an seinem Newcomerstatus! Regie-Altmeister Danny Boyle beweist nach „28 Days Later..." („Peaky Blinders"-Star Cillian Murphy) oder „Slumdog Millionär" (Namensvetter Dev Patel) also auch in „Yesterday" mal wieder sein Händchen dafür, unverbrauchte Darstellertalente zu fördern und behutsam auf den Trubel Hollywoods vorzubereiten. Den Namen Himesh Patel werden wir in Zukunft mit Sicherheit noch öfter lesen und hören, so auch beispielsweise in Christopher Nolans Thriller-Projekt „Tenet" - neben so namhaften Größen wie Robert Pattinson, Kenneth Branagh oder Clémence Poésy!

Generell wirkt die Idee, das stets beliebte Musikthema einer twistreichen Frischzellenkur zu unterziehen, verdammt gelungen. Während sich andere Filmemacher mit den Legenden hinter Queen und Freddie Mercury („Bohemian Rhapsody"), Elton John („Rocketman") oder gar Elvis Presley (aktuell noch ohne Titel) beschäftigen und damit reihenweise Preise abräumen, geht Danny Boyle die Extrameile.